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Warum boomt Smallgroup-Training?

Warum boomt Smallgroup-Training?

Thomas Korompai zeigt, wie du deine Kunden mit Smallgroup-Training zielgerichtet trainieren kannst.

Auf der einen Seite des Fitnessangebots finden sich die Discountketten. Auf der anderen Seite etablieren sich immer mehr Boutique- bzw. Microstudios. Diese bestechen meist durch eine urbane Lage und ein hochspezialisiertes Angebot. Sie liegen preislich mit derzeit im Schnitt 65,80 Euro/Monat deutlich über dem typischen Satz für eine Studiomitgliedschaft. Ein Fokus der Microstudios liegt auf dem Produkt Smallgroup-Personal-Training. Aber was ist eigentlich genau das Training in kleinen Gruppen? Und kann man diese Trainingsform wirklich „Personal“ nennen?



Abwechslung und Entertainment im Fokus

In meinen mittlerweile fast 20 Jahren in der Fitnessbranche durfte ich schon manchen Wandel miterleben. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass es eigentlich immer nur darum geht, noch mehr Abwechslung und noch mehr Entertainment in das Produkt Fitness zu packen. Zwischen 2006 und 2010 arbeitete ich als Athletik- und Rehatrainer mit Profisportlern aus den Bereichen Fußball und Tennis. In dieser Zeit dachte ich selbst von mir, ich würde mich bereits bestens in Sachen Fitness auskennen, bis ich durch das 2005 erschienene Buch „Core Performance“ von Mark Verstegen auf das Thema „Functional Training“ stieß. Erst dachte ich, das sei nur ein weiterer Trend – aber das war es nicht. Es war ein völlig pragmatischer Weg, Menschen zu ihrem Ziel zu verhelfen.

Functional Training als Grundpfeiler

Individuelle Fehlerkorrektur ist nur beim 1:1-PT möglich. Fotos: R1 Sportsclub

Individuelle Fehlerkorrektur ist nur beim 1:1-PT möglich. Fotos: R1 Sportsclub

Diese Erkenntnis hat mein berufliches Leben verändert. Ich gründete zusammen mit meinem Geschäftspartner den „R1 Sportsclub“, ein reines 1:1-Personal-Training-Studio. Für mich war klar, dass wir Menschen nur dann ganzheitlich so helfen können, wie ich mir das vorstelle, wenn es ein Konzept gibt, nach dem jeder einzelne Trainer arbeitet. Dieses Konzept beruhte und beruht noch immer auf den Grundpfeilern des Functional Trainings, da es für mich die pragmatischste und zielführendste Form des Trainings darstellt. Personal Training und Functional Training gehören für mich zusammen. Anfangs war das nicht schwer, wir waren ja nur zu zweit. Mit jedem Trainer, der neu hinzukam, griff die Idee des einheitlichen Konzepts mehr.

Kleine Zielgruppe bei reinem PT

Kleingruppentraining als erschwingliche Alternative zum PT. Fotos: R1 Sportsclub

Kleingruppentraining als erschwingliche Alternative zum PT. Fotos: R1 Sportsclub

Man kann also folgerichtig die Aussage treffen, dass Personal Training bei einem kompetenten und empathischen Trainer in Verbindung mit einem guten Functional-Training-Konzept (damit meine ich nicht CrossFit) eine optimale Möglichkeit darstellt, seine Ziele zu erreichen. Die Schwierigkeit bei dieser hochpreisigen Leistung besteht darin, dass sie sich nur eine kleine Zielgruppe regelmäßig leisten kann. Die Frage lautet also: Gibt es eine Möglichkeit, die großartigen Erfolgszahlen des Personal Trainings zu einem geringeren Preis zu ermöglichen? Gibt es eine Nische zwischen den durchschnittlichen Preisen einer Fitnessclub-Mitgliedschaft und dem monatlichen Invest des Personal Trainings? Die Antwort könnte ein gut konzipiertes Smallgroup-Personal-Training sein.

Smallgroup-Personal-Training maximal 6 Teilnehmer

Ähnlich wie auch im 1:1-PT, gibt es keine festen Normen; jeder interpretiert dieses Produkt etwas anders. In den USA wird das Training mit einem Coach wie folgt kategorisiert:

  • 1:1-Personal-Training
  • Smallgroup-Personal-Training: maximal 6 Personen
  • Grouptraining: über 6 Personen

PT- und Smallgroup-Training kombinieren

Erst wenn Milestones erreicht wurden dürfen Advanced-Einheiten absolviert werden. Fotos: R1 Sportsclub

Erst wenn Milestones erreicht wurden dürfen Advanced-Einheiten absolviert werden. Fotos: R1 Sportsclub

Seit 2015 bieten wir neben dem 1:1-PT und der privaten 1:1-Physiotherapie auch Smallgroup-Personal-Training an. Jedes unserer fast 300 Mitglieder bekommt anfangs das gleiche Screening wie unsere 1:1-PT-Kundschaft. Stellen wir Dysbalancen fest, erhält der Kunde direkt auf seine App seine individuellen korrigierenden Übungen. Es gibt bei uns in unserem Stundenplan unterschiedliche Levels: Foundation, Advanced, Pro. Jeder Kunde hat seine persönliche Karte, die seinen Trainingsstand dokumentiert. Erst wenn die groben Dysbalancen beseitigt sind und andere normierte Meilensteine erreicht wurden, darf der Kunde Advanced-Einheiten absolvieren. Der zweite wichtige Schritt zum Begriff „Personal“ ist das Coaching. Jeder Kunde hat die Möglichkeit, sich über die Smallgroup-Einheiten hinaus für 1:1-Coachingeinheiten anzumelden, um mit seinem Coach über seine weiteren Ziele zu sprechen.
Ich glaube, dass es die Kombination aus Small group-Training und mindestens einmal pro Monat einem 1:1-Coaching braucht, um einen durchschlagenden Erfolg zu haben. Diese Kombination stellt für die meisten Menschen den Goldstandard zur Erreichung ihrer Ziele dar.“


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Der Faktor Mensch ist entscheidend

Wird Smallgroup-Personal-Training in Deutschland genauso ein Boom wie in den USA? Ich persönlich glaube, dass in unserer Gesellschaft durch die Digitalisierung der Faktor Mensch – sozusagen als Gegenbewegung – immer wichtiger wird. Er entscheidet darüber, ob ein Kunde den langen Weg der Veränderung schafft, ob ein immer wieder auftretendes gezieltes Coaching ihn so lange gut extrinsisch motiviert und ihm mit den richtigen Bildern dabei hilft, langfristig genug intrinsische Motivation zu erlangen, um dauerhaft am Ball zu bleiben. Ich glaube, dass dies immer mehr Studios realisieren und dann auch bereit sind, in den Bereich Personal- und Smallgroup-Personal-Training zu investieren. Somit glaube ich, dass sich das Thema „Smallgroup-PT“ dauerhaft – zumindest in einer Nische – in Deutschland durchsetzen und wachsen wird. Preislich sollte sich das Angebot zwischen 20 und 25 Euro pro Trainingseinheit einpendeln. Dies ist, wie ich finde, eine gute Investition auf Kundenseite, um nicht zu den eingangs erwähnten 93 Prozent der Trainierenden zu gehören, die ihre Ziele nicht erreichen.

Geschrieben von
Thomas Korampai – Der Sportwissenschaftler, Personal Coach und Speaker ist Gründer und Geschäftsführer der R1 Unternehmensgruppe und hält Vorträge, Seminare und Workshops für Führungskräfte. www.r1-sportsclub.de

 

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