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Sport & Fitness bei der Polizei

Sport & Fitness bei der Polizei

Sie sind stark, sie sind schnell und sie sind fit. Für die Frauen und Männer der Polizei ist eine gute körperliche Fitness elementarer Bestandteil des Joballtags. Mit eigenen Trainern schaffen es die Beamten, sich fit zu halten. Wie der Trainerjob dort aussieht und wie sie Fitness bei der Polizei integrieren, erfahrt ihr hier.

Polizisten müssen im Dienst Sport machen. Der Traum eines jeden Fitnessbegeisterten, denn in welchem Beruf hat man schon mal die Möglichkeit, im Dienst zu trainieren? Aber nicht nur das: Sie können selbst auch Trainer werden. Ausgebildete Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei haben die Möglichkeit, sich als Sportleiter zu qualifizieren und in dieser Funktion Kollegen im Rahmen des Dienstsports fachlich anzuleiten.

Sprich: Die Sportleiter sind selbst Polizisten. Je nach Bedarf und in Abstimmung mit dem Mitarbeiter entscheiden die einzelnen Dienststellen der Bundespolizei beispielsweise, ob eine entsprechende Qualifizierung zum Sportleiter überhaupt erforderlich ist oder nicht. Die Teilnahme an einer solchen Fortbildung ist dabei freiwillig.

Die qualifizierten Sportleiter sind dann flexibel einsetzbar und in der Lage, ein breites Spektrum an Sportarten anzuleiten: Mannschaftssport, Laufen, Walking, Radfahren, Schwimmen, Rettungsschwimmen, Kraft- und Fitnesstraining mit und ohne Geräte, Gesundheits- und Präventionssport oder auch Klettern. Markus Meier (Anm. der Redaktion: Name geändert) ist beispielsweise bereits seit 25 Jahren Sportleiter bei der Bundespolizei. Beschäftigt ist der ausgebildete Diplomsportlehrer an einer der beiden Bundespolizeisportschulen.

Im Laufe der Jahre erwarb er weitere Lizenzen bei der Bundespolizei (zum Beispiel Sportübungsleiter für Lebensältere, Prüfer im Schwimmen und Retten) und das Aufgabenspektrum wuchs: „Im Rahmen der Laufbahnausbildung betreue ich das Schwimmen und Retten und die konditionsfördernden Sportarten. Im Bereich der Fortbildung treibe ich Sport vor allem mit lebensälteren Polizisten, neben dem klassischen Polizeitraining insbesondere ebenso das Schwimmen und Retten“, beschreibt Markus Meier seine Sportleitertätigkeit.

Und was motiviert ihn dabei? „Die körperliche Aktivität, das Schaffen von Belastungssituationen und das Studium der Bewältigungsstrategien und schließlich die Gesunderhaltung – für die Kollegen und natürlich auch für mich ganz persönlich.“

 

Luftsicherheit: Die Polizei ist auch per Helikopter unterwegs. Wer hier kein ausreichendes Fitnesslevel vorweist, wird nicht in diese Einheit aufgenommen

Luftsicherheit: Die Polizei ist auch per Helikopter unterwegs. Wer hier kein ausreichendes Fitnesslevel vorweist, wird nicht in diese Einheit aufgenommen.

 

Wie sieht es bei der Länderpolizei aus?

Die Ausbildung zur ersten Lizenzstufe zum Sportübungsleiter der Länderpolizei dauert für Polizisten in Baden-Württemberg zum Beispiel vier Wochen (zur Erklärung: Bei der Länderpolizei heißt es Sportübungsleiter, bei der Bundespolizei heißt es Sportleiter; Länderpolizisten und Bundespolizisten absolvieren eine unterschiedliche Ausbildung), die Ausbildung zur zweiten Lizenzstufe weitere zwei Wochen. Beide Ausbildungen schließen jeweils mit einer theoretischen und praktischen Prüfung (eine Lehrprobe) zum staatlich anerkannten nebenberuflichen Übungsleiter C bzw. B ab. Die Absolventen erhalten ein Zeugnis des Landessportverbands Baden-Württemberg.

Vermittelt werden sowohl sportpraktische als auch sporttheoretische Inhalte. Wesentliche Schwerpunkte sind Trainingslehre, Sportbiologie, Sportmethodik und -didaktik sowie anatomische Grundlagen. Einen wichtigen Teil nimmt ebenso das Schwimmen ein. Hinzu kommen Inhalte wie Nordic Walking, Konditions- und Koordinationstraining, sensomotorisches Training und Rückentraining. In der zweiten Lizenzstufe (Sport in der Prävention) geht es speziell um die Schulung von Gesundheits- und Präventionssportangeboten in Theorie und Praxis.

 

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Seit 2014 ist Thomas Grothe an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg im Bereich „Planung und Organisation“ im Institutsbereich Ausbildung in Lahr tätig. Unter anderem kümmert er sich dort um die Organisation von Sportveranstaltungen und Veranstaltungen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements sowie um die Durchführung von BGM-Maßnahmen. „Wir sind ein Team von sieben Personen und besprechen uns, wie wir das Jahr gestalten wollen“, erzählt Thomas Grothe. Es gehe darum, den Gesundheitszustand der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verbessern und deren Gesundheitskompetenz zu fördern. „Die Leistungsbereitschaft und -fähigkeit der Mitarbeiter soll erhalten oder gesteigert werden, die Kommunikation verbessert und letztlich Fehlzeiten, welche durch Krankheit und arbeitsplatzbedingte Beeinträchtigung entstehen, gesenkt werden“, erzählt er weiter. BGM wird seit 2011 bei der Polizei des Landes Baden-Württemberg in den einzelnen Dienststellen angeboten.

Hierfür werden beispielsweise Gesundheitstage, Raucherentwöhnungskurse oder Ernährungsberatung durchgeführt sowie Gesundheits- und Präventionssport, Rückenschule, Lauftreffs oder auch Aqua-Fitness angeboten. „Um diese Angebote finanzieren zu können, werden von der Landesregierung Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt“, informiert Thomas Grothe. Die Höhe der Mittel sei abhängig von der Anzahl der Mitarbeiter einer Dienststelle. „Wir bieten in Lahr zum Beispiel auch Radfahren, Nordic Walking, Wirbelsäulengymnastik, den Besuch eines Thermalbades, Obsttage und den Erwerb von Trainingsgeräten an“, sagt Thomas Grothe. Zudem kooperiere die Polizeihochschule in Lahr im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements punktuell mit Fitnessstudios, wenn beispielsweise ein externer Referent benötigt werde.

Die Bundespolizei hat das behördliche Gesundheitsmanagement hingegen erst im Jahr 2012 eingeführt. „Im Rahmen des Gesundheits- und Präventionssports hat die Bundespolizei Kooperationsvereinbarungen mit den Fitnessketten ‚Easy Sports‘ und ‚Fitness First‘ geschlossen“, informiert der Sportleiter der Bundespolizei, Markus Meier. Daneben würde es eine Reihe verschiedener Vereinbarungen auf örtlicher Ebene geben.

 

Den Bundespolizisten stehen 84 Stunden Dienstsport pro Jahr zur Verfügung. Um in brenzligen Situationen schnell handeln zu können, ist das enorm wichtig

Den Bundespolizisten stehen 84 Stunden Dienstsport pro Jahr zur Verfügung. Um in brenzligen Situationen schnell handeln zu können, ist das enorm wichtig.

 

Wieso alle Polizisten ihr Training brauchen

Dass es sich bei der Polizei um einen harten Arbeitsalltag mit Disziplin, unvorhersehbaren Arbeitseinsätzen und unberechenbaren Arbeitszeiten handelt, vergessen viele. Zeiten, in denen ein Polizist seine Dienststelle nicht verlässt, sind selten. Umso wichtiger ist ein ausgeglichener und gesunder Körper. „Die körperliche Leistungsfähigkeit, Fitness und Gesundheit haben für einen Polizisten über die Ausbildung hinaus eine lebenslange Bedeutung“, berichtet Frank Borchert von der Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Bundespolizeipräsidiums in Potsdam. „Die körperliche Leistungsfähigkeit zu erhalten, liegt in der Verantwortung jedes Bundespolizisten“, fügt er hinzu. Alle Polizeivollzugsbeamtinnen und -beamten der Bundespolizei seien daher verpflichtet, am Dienstsport teilzunehmen. Die Dienstsport-Regelung behandeln Bund und Länder jeweils unterschiedlich.

Den Bundespolizisten stehen jährlich 84 Stunden Dienstsport zur Verfügung. Das sind immerhin rund 1,6 Stunden pro Woche, in denen Sport während der Arbeitszeit gemacht werden kann. Dazu zählen: 46,5 Stunden Situations- und Einsatztraining, 30 Stunden Sport und 7,5 Stunden Schießen. Die Dienststellen der Bundespolizei organisieren dazu regelmäßige Trainingsangebote mit festen Terminen und Orten. „Letztlich hilft der Dienstsport auch bei der Teambildung und der Förderung des Gesundheitsbewusstseins jedes Einzelnen“, fügt Frank Borchert hinzu. Der soziale Aspekt spielt eine wichtige Rolle. Man appelliere aber auch an die Beamten, auf eigene Initiative außerdienstlich zu trainieren, um den körperlichen Anforderungen im Einsatz gerecht zu werden.

Das wird sogar kontrolliert: Selbst nach abgeschlossener Ausbildung müssen sich die Bundespolizisten einer jährlichen Kontrolle im Sprint (100-Meter-Lauf) und im Ausdauerbereich (ein 12-Minuten-Lauf oder alternativ 1.000-Meter-Schwimmen) unterziehen. Die Mindestanforderungen orientieren sich dabei an den Leistungen des Deutschen Sportabzeichens Silber.

 

Schwimmen ist ein wichtiger Teil des Sportprogramms.

Schwimmen ist ein wichtiger Teil des Sportprogramms. Selbst nach abgeschlossener Ausbildung können Polizisten im 1000-Meter-Schwimmen getestet werden.

 

Sportübungsleiter einzelner Bundesländer

In den Polizeidienststellen der Bundesländer sind Sportkoordinatoren für den Dienstsport und den Einsatz von Übungsleitern zuständig. „Die Verantwortlichkeit der einzelnen Übungsleiter bezieht sich in erster Linie auf den eigenen Dienstbezirk. Hier bestehen regelmäßige Sportangebote mit unterschiedlichen Themen, zum Beispiel Fitnesstraining, Schwimmen, Laufen oder Rückentraining“, informiert das Innenministerium Baden-Württemberg, als wir das Fitnessangebot erfragen. In Einzelfällen würden Polizeipräsidien in Baden-Württemberg mit externen Trainern zusammenarbeiten; das sei aber die Ausnahme.

„Einmal in der Woche nehmen unsere Beamten am Dienstsport teil“, informiert wiederum Armin Förster vom Polizeipräsidium Einsatz, Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit in Göppingen. Im Sommer würde beispielsweise Mountainbike-Fahren, im Winter funktionelles Rückentraining oder Krafttraining angeboten werden.

 

Mein Fazit:

Der Trainer ist unerlässlich Trainer (Sportleiter, Sportübungsleiter) spielen bei der
Polizei eine wichtige Rolle. Sie halten Deutschlands Polizisten fit, denn Fitness und Gesundheit sind elementare Voraussetzungen für ihre tägliche Arbeit. Sie leiten sie an, geben wichtige Tipps für das Training und machen den Sport zu einem schönen Teil des Arbeitsalltags.

Christiane Weseloh

 

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