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So setzt du Musik richtig ein

So setzt du Musik richtig ein

Training mit Beat – Ein Interview mit Musik-Experte Maximilian Raab

Musik ist die beste Unterstützung für Trainer. Sie motiviert die Trainierenden und gibt den Trainingstakt vor – vorausgesetzt, die Musik wird richtig eingesetzt. Maximilian Raab, Inhaber der Firma „European Musicstore“, erklärt, was Fitnesstrainer beim Einsatz von Musik beachten sollten und welchen Einfluss die GEMA hat.

 

Max, was ist Grundregel Nummer eins in Bezug auf Musik im Fitnessbereich, die du Trainern verraten kannst?

Musik dient – insbesondere im Groupfitness-Bereich – nicht ausschließlich der Motivation. Die Musik ist eine Art Raster, an welchem sich Choreografien und Workouts orientieren. Um sicherzugehen, dass die verwendete Musik nach diesem Raster – dem sogenannten 32er Musikbogen – aufgebaut ist, sollte man sich an speziell für den Fitnessbereich produzierte Musik halten. Nahezu alle Lieder aus den Charts müssen vorab bearbeitet werden, um den  benötigten 32er Bogen zu erhalten.

 



 

Welche Musik passt zu welchem Training?

Pauschal lässt sich diese Frage nur schwer beantworten – liegen die Geschmäcker doch oft weit auseinander. Für ein reines Fitness-Workout kann jede Musik nach eigenem Geschmack verwendet werden. Im Groupfitness-Bereich ist auf die unterschiedlichen Geschwindigkeiten, die Beats per Minute, zu achten. Meine Übersichtstabelle gibt da einen guten Einblick.

 

Rock, Pop, Hip-Hop oder Dubstep – was, würdest du sagen, ist die beliebteste Musikrichtung im Fitnessbereich?

Am häufigsten kommen Poplieder aus den aktuellen Charts zum Einsatz; diese lassen sich vielseitig einsetzen und treffen meist auf eine breite Akzeptanz bei den Kunden. Aber natürlich gibt es auch Kurse, zu welchen Poplieder nicht passen. Zum Beispiel Kurse im Bereich des funktionellen Workouts, des High Intensity Intervall Trainings, des Bootcamps oder Crossfit Workouts. Hier sind meist härtere Töne aus dem DeepHouse- oder Dub-step-Bereich anzutreffen.

Durch Streamingdienste wie Spotify hat sich im Musikbereich ziemlich viel getan. Was ist aus recht-licher Sicht zu beachten?

Aus rechtlicher Sicht ändert sich im Prinzip nichts. Bekannte Streamingdienste wie Spotify sind für Kurse, in denen mit dem Musikbogen gearbeitet wird, aber nicht geeignet. Nur für reine Fitness-Workouts, bei denen der Musikbogen keine Rolle spielt, kann man auf Streamingdienste zurückgreifen. Wichtig ist aber: Durch die monatliche Abogebühr sind die öffentlichen Aufführungsrechte noch nicht abgegolten. Diese sind – wie auch beim Abspielen von CDs oder Radio – an die GEMA abzuführen.

 



 

Stichwort GEMA: Wann müssen Trainer die GEMA selbst zahlen, wann ist der Studiobetreiber dran?

Trainer, die für ein Studio Kurse geben, müssen selbst keine GEMA-Gebühren bezahlen. Dafür ist der Studiobetreiber verantwortlich. Werden aber selbst organisierte Kurse in eigenen oder angemieteten Räumen gegeben, muss sich der Trainer als Anbieter der Kurse auch um die GEMA-Abgaben kümmern.

Um noch mal auf das Medium an sich zurückzukommen: Wer keine CDs mehr nutzen will, kann Fitnessmusik auch runterladen, oder?

Ja, mittlerweile bieten alle Fitnessmusik-Labels ihre Produkte zum Download an. Die erworbenen Downloads lassen sich wie gewohnt auf das gewünschte Endgerät – Handy, Tablet, PC & Co. – übertragen.

Eine letzte Frage hätte ich: Thema „Lautstärke im Kurs“. Kannst du hier einen Richtwert geben?

Der Trainer sollte seine Kunden als individuellen Richtwert sehen. Laute Musik motiviert – keine Frage. Dabei müssen die Teilnehmer die Anweisungen des Trainers aber noch gut verstehen können. Es ist ein Mittelweg zu finden – am besten mit der Gruppe abgestimmt.

Danke für das Interview!

 

Im Interview:

Maximilian Raab gründete 2005 die Firma „European Musicstore“. Im Laufe der vergangenen Jahre entwickelte sich daraus ein Medien-Verlag mit einem umfangreichen Musik- und Videosortiment, das nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und in der Schweiz ein fester Bestandteil der Fitnessbranche geworden ist. Mehr Infos unter www.european-musicstore.com.

 

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