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Schwedische Studie zeigt: Sport beugt Demenz vor

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Studie zeigt: Sport fördert geistige Leistungsfähigkeit

Skandinavische Forscher veröffentlichten ihre aktuellen Studienergebnisse zum Thema Demenz und haben gezeigt: Sport fördert die geistige Leistungsfähigkeit.

Anfang März veröffentlichte das renommierte Medizinjournal „The Lancet“ die Ergebnisse einer groß angelegten Studie des Karolinska Institutet in Stockholm, dem National Institute for Health and Welfare in Helsinki und der University of Eastern Finland zum Thema Demenz. Die Ergebnisse zeigen deutlich: Sport und gesunde Ernährung können Gedächtnisverlust bremsen.

An der Studie nahmen 1.260 Finnen im Alter von 60 bis 77 Jahren teil. Ausgewählt wurden Senioren, die ein erhöhtes Demenzrisiko hatten und in Tests bereits erste Gedächtnislücken offenbarten. Ziel war es, typische Risikofaktoren für Demenz wie Übergewicht und Bluthochdruck durch Sport und Aufklärung über gesünderes Essen zu beeinflussen.

„Mit viel Sport und einer ausgewogenen Ernährung lässt sich der Gedächtnisverlust aufhalten – und zwar mindestens so effektiv wie durch Medikamente“, so das Forscherteam.

 

Bei der zweijährigen Studie wurde untersucht, inwiefern sich ein aktiver und gesunder Lebensstil auf die kognitive Leistungsfähigkeit im Alter auswirkt. Dabei verbesserte sich die mentale Verfassung der Probanden um 25% im Vergleich zu einer Kontrollgruppe. Wie „DER SPIEGEL“ am 16. März berichtete, seien die Unterschiede in einzelnen Bereichen noch gravierender: Die Exekutivfunktionen des Gehirns, also die Fähigkeit, Gedanken folgerichtig zu ordnen, waren gegenüber der Kontrollgruppe um 83% gesteigert; die Verarbeitungsgeschwindigkeit sogar um 150%. Auch das Gedächtnis hatte sich leicht erholt, obwohl dieses nicht speziell trainiert worden war.

Trainingspensum während der Studie

Die Probanden waren in zwei Gruppen eingeteilt worden. Die Interventionsgruppe nahm an einem intensiven Bewegungsprogramm teil. Dieses umfasste zwei- bis dreimal pro Woche Krafttraining im Fitnessstudio sowie drei- bis fünfmal pro Woche Ausdauertraining, wie Nordic Walking, Aqua Jogging, Jogging und Gymnastik. Außerdem absolvierten die Teilnehmer dieser Gruppe ein kognitives Training am PC, das vor allem auf die Stärkung der exekutiven Hirnfunktionen abzielte.

Zusätzlich erhielten die Senioren eine umfassende Ernährungsberatung: viel Obst, Gemüse, Fisch, Vollkorn und Ballaststoffe, wenig Zucker und Salz, Fette mit hohem Anteil an Omega-3-Fettsäuren. In regelmäßigen Einzel- und Gruppensitzungen wurde über eine individuelle Anpassung der Ernährung sowie Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Übergewicht gesprochen. Die Kontrollgruppe, die deutlich schlechter abschnitt, hatte lediglich drei allgemeine Vorträge im Jahr über einen gesünderen Lebensstil gehört. Ermittelt wurden die Werte mittels der sogenannten Neuropsychological Test Battery (NTB): In der Testserie werden kognitive Veränderungen gemessen, zum Beispiel auch, um die Wirksamkeit von Medikamenten gegen Alzheimer im Frühstadium nachzuweisen.

Zur gesamten Studie:

Hier gibt es die gesamte Studie Download: http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736%2815%2960461-5/fulltext

Foto: dizain/shutterstock.com

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